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Karriere machte er als Maggikraut, doch ist Liebstöckel mehr als eine Gewürzpflanze...
Der Liebstöckel ist eine bis zu 2 m hoch wachsende, ausdauernde Staude mit sellerieähnlichem Geruch. Der Stängel ist aufrecht, röhrig, am Grunde bis etwa 4 cm dick und trägt oberhalb aufrecht abstehende Seitentriebe. Die großen, dunkelgrünen Blätter sind 2- bis 3-fach fiedrig zerschnitten. Die kleinen, blassgelben Blüten stehen in deutlichen Doppeldolden. Während die Wurzel medizinisch und in der Likörindustrie Verwendung findet, sind Früchte und Kraut eher als Gewürz üblich. Der Hautkontakt mit der frischen Pflanze kann in Verbindung mit Sonnenlicht zu einem Ausschlag führen.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus Asien, dem Orient und Westeuropa. Mittlerweile ist sie auch in Europa und Nordamerika anzutreffen. Hauptexportländer der Droge sind Holland, Polen und Deutschland (Thüringen).
Woher kommt der Name?
Der Name bezieht sich auf die angeblich aphrodisische Wirkung der Droge, wie auch auf die Form der Wurzel.
Anwendung:
Vor allem die Wurzel ist reich an ätherischem Öl, dessen Zusammensetzung sich je nach Reife und Alter der Pflanze unterscheidet. Das Öl enthält als charakteristische Geruchskomponente Alkylphthalide, darunter Ligustilid, für das eine krampflösende, beruhigende und wassertreibende Wirkung beschrieben ist. Die Liebstöckelwurzel wird daher zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung von Nierengrieß angewandt.
Volkstümlich wird Liebstöckel als Gewürz und zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, wie Blähungen, Völlegefühl und Aufstoßen, verwendet. Obwohl für diese Wirkungen keine Untersuchungen vorhanden sind, so sind sie aufgrund des schwach bitteren Geschmacks plausibel.
Die Liebstöckelwurz wird in der Lebensmittelindustrie zur Herstellung und Aromatisierung von Gewürzextrakten, Likören und Magenbittern eingesetzt.
Dosierung:
Als Tee: 0,5 bis 1 Teelöffel (etwa 1.5 bis 3 g) fein zerkleinerte, getrocknete Liebstöckelwurzel werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen und nach 10 bis 15 Minuten abgeseiht. Mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken. Tagesdosis: 4 bis 8 g Droge.
Zubereitungen:
Die Liebstöckelwurzel ist Bestandteil einiger Teemischungen oder von Fertigarzneimitteln aus der Gruppe der Urologika.
Hinweise:
Nicht während Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! Die Verwendung als Gewürz erscheint jedoch unbedenklich.
Nicht anwenden bei Ödemen aufgrund eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit oder bei Erkrankungen der Niere! Diese Erkrankungen bedürfen der Behandlung durch den Arzt.
Bei Erkrankungen, die länger als mehrere Tage andauern oder immer wieder kehren, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bei längerer Anwendung sollte auf intensive Sonnenbäder und UV-Bestrahlung verzichtet werden! Die in der Pflanze enthaltenen Furanocoumarine können in Verbindung mit Sonnenlicht Entzündungen der Haut hervorrufen. Diese Reaktionen sind bei äußerlicher Anwendung bekannt, theoretisch kann auch eine längere innerliche Anwendung zu solchen Dermatosen führen.
Während einer Durchspülungstherapie ist auf ausreichende (2 bis 3 l täglich) Flüssigkeitszufuhr zu achten, wobei coffeinhaltige oder alkoholische Getränke nicht als Flüssigkeit gerechnet werden können, da diese dem Körper Wasser entziehen.
Bild: Isolde Altersberger, Henriette Kress
Quelle: www.heilpflanzen-suchmaschine.de
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